Trans- was? Zugegeben, der Begriff ist in Deutschland noch nicht besonders geläufig. Aber was man darunter versteht, besitzt großes Potenzial.
Bekannte Begriffe
Vorher gibt es einen kurzen Abstecher zu Begrifflichkeiten, die vermutlich eher bekannt sind.
Multmedia(lität) ist nicht wirklich neu. Es bezeichnet die Tatsache, dass ein Inhalt über ein Medium, einen Kanal, ausgespielt wird und dabei selbst verschiedene Medienformate einsetzt oder anders formuliert unterschiedliche Sinne anspricht. Das Fernsehen kann hier als einfaches Beispiel dienen: man hört einen Ton und sieht ein Bild – gleichzeitig. Natürlich ist Multimedialität auch häufig im Internet zu finden.
Ein anderes Wort, dass uns der mysteriösen Transmedialität ein Stückchen näher bringt, ist Crossmedia(lität). Auch dieses Phänomen ist heute weitgehend bekannt. Dabei wird ein Thema bzw. dessen einzelne Aspekte auf unterschiedlichen Medienkanälen wie Zeitung, TV oder Internet ausgespielt. In der Praxis bedeutet das, dass es zum Thema Fußball Weltmeisterschaft beispielsweise einen Hintergrundartikel über die ärmlichen Zustände in Brasilien gibt, im Fernsehen wird über die positiven Aspekte diskutiert und im Netz folgt eine Audioslideshow über die Errichtung neuer Stadien.
Soweit so gut. Was aber ist nun Transmedialität? Während die einzelnen Beiträge bei crossmedialen Inhalten unabhängig voneinander sind, gibt es in der transmedialen Form einen Erzählstrang. Der Nutzer muss diesem Folgen, um einen Inhalt in all seinen Facetten zu verstehen. Der Einstieg zu einer Geschichte erfolgt beispielsweise über das Fernsehen, später wird sie im Netz fortgeführt und schließlich mit einem Zeitungsartikel beendet. Folgt man dieser Reihenfolge nicht, verpasst man womöglich etwas oder versteht den Inhalt nicht.
Und was hat das jetzt mit einer Medienagentur zu tun? Transmedialität eignet sich nicht nur um Geschichten zu erzählen, sondern auch zu Marketingzwecken! Voraussetzung ist allerdings, dass es einen Protagonisten o.ä. gibt, der sich durch die gesamte Werbemaßnahme zieht. An dieser Person, dieser Figur oder auch diesem Produkt orientiert sich dann der Erzählstrang und macht ein transmediales Abenteuer für den Rezipienten möglich. Rätsel- und Suchspiele eignen sich hier besonders gut. Ein gelungenes Beispiels für eine sehr große Transmedia-Kampagne ist die zum Film „The Dark Knight“ aus der Batman-Reihe.
Was uns das sagt? Transmedialität ist eine spannende Möglichkeit, die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden auf sich zu ziehen und sich als innovatives, fortschrittlich denkendes Unternehmen darzustellen.