Vielleicht hat der ein oder andere schon mal von den Instant Articles gehört, die es vermutlich ab nächster Woche auf Facebook geben wird. Wenn nicht, ist das aber auch nicht schlimm, denn so wie in jüngster Zeit darüber diskutiert wurde, schienen vor allem Journalisten und Verlage davon betroffen. Jetzt aber sollen die Instant Articles auch für Werbetreibende neue Möglichkeiten eröffnen, wie Meedia berichtet. Vorher aber noch einmal eine kurze Definition, worum es sich bei den „Sofort-Artikeln“, wie man auf deutsch vermutlich sagen würde, eigentlich handelt.
Instant Articles
Mit Instant Articles können Medienunternehmen und Verlage ihre Inhalte direkt auf Facebook veröffentlichen statt wie bisher einen Beitrag mit Link zum entsprechenden Artikel auf der eigenen Homepage zu posten. Nutzer können die Geschichten dann also direkt auf Facebook rezipieren, ohne das Netzwerk dafür verlassen zu müssen. Besonders für die mobile Nutzung scheint das aus User-Perspektive erst einmal wünschenswert, da die Öffnung eines Browser-Fensters nun nicht mehr nötig ist, um einen Artikel in voller Länge zu lesen. Das spart nicht nur Datenvolumen, sondern auch Zeit,denn laut Facebook laden die Instant Articles bis zu zehnmal schneller als im mobilen Internet. Und auch sonst verspricht Facebook viele Vorteile: Interaktivität, Skalierbarkeit etc. Mehr dazu gibt es hier von Facebook selbst (auf englisch).
Viele Medienunternehmen stehen dem jedoch kritisch gegenüber, da sie fürchten, die Bindung zu ihren Lesern zu verlieren und ein Stück ihrer eigenen Identität abzugeben. Denn egal ob publizierendes Unternehmen oder mittelständischer Handwerker: Kundenbindung ist eines der wichtigsten Dinge im Geschäft.
Nun aber zurück zu den Werbern. Warum sind die Instant Articles auch für sie interessant? Weil Facebook an einem neuen Werbeformat arbeitet, das dem der Instant Articles sehr ähnlich ist: dem Instant Advertising.
Auch hier geht es darum, die Nutzer möglichst lange in dem Netzwerk zu halten und ihnen den scheinbar unnötigen Sprung auf eine andere Webseite zu ersparen. Dazu gehört, dass sich Werbebeiträge im Newsfeed als Fullscreen-Image öffnen lassen, mit Video und Musik abgespielt werden können oder man sich ein Produkt in einer 360° Perspektive genau ansehen kann. Laut der News-Seite Recode ähneln die Anzeigen damit der Mini-Version der eigenen Homepage, Meedia vergleicht sie eher mit einer „animierten Version einer klassischen Print-Anzeige“. So oder so dürfen wir gespannt sein, wie die Anzeigen im Instant Advertising Format letztlich aussehen werden. Informationen darüber, wann mit dem neuen Format gerechnet werden kann, gibt es keine. Eins aber ist jetzt schon sicher: Die Zukunft ist mobil!