Nach längeren Überlegungen, was wir denn bei unserer diesjährigen Weihnachtsfeier unternehmen könnten, fiel die Wahl auf die Ritzau-Alm in Österreich. Diese liegt in der Nähe von Kufstein auf 1161 m im verschneiten Kaisertal! Marcus hat für uns alles vorbereitet, die Hüttenübernachtung gebucht und wir mussten uns nur sportlich auf den Ausflug vorbereiten und unsere Sachen einpacken.
Der Spaß hat dabei schon begonnen: Welche Schuhe sind passend? Schneehose, ja oder nein? Und das Wichtigste, welche Kleidung? Alles Fragen über Fragen, aber im Endeffekt haben wir es alle geschafft, mit einem mehr oder weniger perfekt gepackten Rucksack am Donnerstag, dem 07.12. pünktlich um 14:00 Uhr zur Abfahrt bereitzustehen. Die einen mit, die anderen ohne Schneehose…
Der Aufstieg
Also ging es endlich los in Richtung Kufstein. Als wir am Parkplatz unten angekommen waren, haben wir uns erst einmal dick mit Handschuhen, Mützen und Schals eingepackt. Hoch motiviert sind wir los gestapft, mit unserem Ziel, der Ritzau-Alm fest im Blick. Begonnen hat der Aufstieg mit ein paar, mehreren hundert oder gefühlt tausenden Treppenstufen, nach denen die ersten Jacken aufgemacht werden mussten. Dafür gab es auf dieser Höhe einen beeindruckenden Blick auf den Sonnenuntergang im Tal, welcher die Treppenstufen schon wieder gut machte. Bei den weiteren Höhenmetern wurde viel geschnauft, gelacht und auch einige Schneebälle flogen auf den ein oder anderen. Doch wir kämpften uns mit schwerem Gepäck immer weiter den Berg hinauf. Eine Sache war nur sehr wunderlich: Warum sind wir um 16:00 Uhr wohl die einzigen, die den steilen und verschneiten Weg noch hochlaufen und uns lediglich Wanderer entgegen kamen, die uns schief anlächelten? Naja, wir dachten uns nichts weiter dabei und haben nach einer kurzen Schokoladenpause für den Energieschub fleißig Strecke hinter uns gelassen.
Hin und wieder kam die Frage danach, wie lange wir wohl noch laufen werden, die aber nur halbherzig beantwortet werden konnte. Noch marschierten wir einfach mit lustiger Stimmung weiter.
Es wurde immer später und als es langsam zu dämmern begann, konnte Andi endlich seine hochfunktionale Taschenlampe auspacken. Die Freude darüber hielt allerdings nicht lange an, da wir immer länger unterwegs waren und die Ritzau-Alm immer noch nicht in Sicht war. Allmählich zweifelte auch Marcus seine Zeitangabe von „leichten 1,5 Stunden“ an. Als dann jedoch die Motivation endgültig aufgebraucht war, tauchte nach zwei Stunden sportlichem Aufstieg eendlich die Hütte auf, in der wir die Nacht verbrachten.
Angekommen!
Die Alm empfing uns sehr herzlich! Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, eine warme Dusche genommen und uns frisch gemacht hatten, gab es das lang ersehnte Abendessen. Selbstverständlich wurden wir von der Speisekarte mit bayrischen und österreichischen Gerichten verwöhnt. Anschließend hatten wir noch mehr als genügend Zeit, den Abend mit lustigen Gesprächen, Spielen und vielleicht ein oder zwei Schnäpsen oder Weingläsern ausklingen zu lassen. Nicht zu vergessen hat Nina, unsere duale Mediendesign-Studentin aus Köln an diesem Abend den „Bayrisch für Anfänger“-Kurs, erstellt von unseren „Bayrisch-Experten“ Andi und Anna, mit Bravour gemeistert!
Der nächste Tag…
Am nächsten Morgen hieß es nach einem ausgiebigen und vielfältigen Almfrühstück: rein in die Wanderschuhe und hoch mit dem Rucksack! Die Innsiders haben also mehr oder weniger fit den Abstieg angetreten. Dieser erwies sich allerdings vielmehr als Rutschpartie als wirklichen Abstieg (Wir hätten wohl doch Grödel mitnehmen sollen). Nachdem Nina, Anna und Johanna eingesehen hatten, dass ihr Schuhprofil wahrscheinlich einfach nicht so gut war, wie das der Männer, sind sie mehr den Berg heruntergerodelt als gegangen – nur leider ohne Schlitten. Das „gute Profil der Männer“ konnte man bei Andi jedoch auch eher in Frage stellen… Auf dem weiteren Weg verabschiedete sich die Sohle zunehmend von dem langjährig geliebten Wanderschuh. Als wir dann pünktlich noch vor 11:00 Uhr unten am Parkplatz ankamen, stand Andi nun endgültig ohne Schuhsohle da.
Im Auto sitzend waren wir schon ziemlich froh, wieder unten angelangt zu sein, wussten aber auch, dass unsere Weihnachtsfeier ein echt cooles Erlebnis war und wir diese Erinnerungen nicht so schnell wieder vergessen werden!