Viele nutzen YouTube nicht mehr nur zum Streamen von Videos, sondern auch zum Suchen von Musik. Jetzt will Google daraus angeblich ein eigenes Geschäftsmodell erstellen. Das Wirtschaftsmagazin “Fortune“ berichtete auf seiner Website, dass Google dieses Jahr noch einen eigenen Abo-Service online stellen will. Dabei werden Googles Musikservice eng mit Google Play zusammenarbeiten.
Musik online
Bei Google Play, einem Cloud-Speicher für eigene Musiktitel können Nutzer kostenlos Musik hören. Erst wenn man die Werbung abschalten will, muss dafür gezahlt werden. Bereits jetzt macht der Bereich des Musik-Streamings für Musiklabels einen nicht unerheblichen Anteil der Digitaleinnahmen aus. Warner Music hat im letzten Quartal 25 Prozent seiner Einnahmen im Digitalbereich in dieser Sparte erzielt. Während Warner Music Google schon zugestimmt haben soll, laufen die Verhandlungen mit Universal noch. Sony hält sich derzeit noch zurück.
Nach dem Vorstoß von Google stellt sich die ganze Online-Branche wieder die Frage, wie man mehr Geld verdient, mit dem Abo-Modell oder mit Werbung? Laut „Fortune“ sei Google aber groß genug, um beide Modelle in der Praxis auszuprobieren. Durch das Engagement von Online-Riesen wie Google oder Apple (entwickelt angeblich auch einen Streaming-Service) werde die Verhandlungsposition der großen Labels bei den Rechtedeals gestärkt. Mit der Nachfrage wachse die Marktmacht der Plattenfirmen, die in künftigen Verhandlungen bessere Konditionen herausholen könnten.
Auch „All Things Digital“ erscheint die Möglichkeit mit Streaming und Downloads bei Google als sinnvoll: Über Google Play könne zum einen Android profitieren, Smartphones mit dem Google-OS würden für ihre Besitzer noch ein Stückchen wertvoller. YouTube könnte von Vereinbarungen mit Musikern und Labels profitieren. Diese würden mit einem lukrativen Vertag in der Tasche wohl nichts mehr gegen die Vielzahl nicht immer legal hochgeladenen Titel einzuwenden haben.
Nicht ganz so enthusiastisch fällt die Reaktion bei „Venturebeat“ aus. Google sei im Grunde eine Werbefirma und YouTube auf den Videobereich ausgerichtet. Außerdem biete YouTube bereits jetzt schon eine Art von On-Demand-Service für Musik an, insofern sei es unwahrscheinlich, dass Google nun mit Anbietern wie Spotify in Wettbewerb treten werde.
Man darf gespannt sein, wohin sich der Trend um YouTube & Co. Entwickeln wird…